Bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™ wurde Offensivfussball zelebriert. Dank nur drei torlosen Partien und einem Schnitt von 3,4 Toren pro Spiel fielen in Brasilien mit insgesamt 177 Treffern nur knapp weniger Tore als bei der U-17-WM 2017 in Indien (183).
Die technische Studiengruppe (TSG) der FIFA, der in Brasilien Branimir Ujević, Leiter der FIFA-Abteilung für Trainerförderung, Torhüterexperte Pascal Zuberbühler, Leistungs- und Spielanalyst Chris Loxston sowie der argentinische Experte Claudio Vivas angehörten, hat ihre wichtigsten Erkenntnisse zur Endrunde in Brasilien in einem 133-seitigen Bericht zusammengefasst, der ab sofort auf FIFA.com zu finden ist.
Gemäß dem Bericht suchten zahlreiche Spieler das Eins-gegen-eins mit dem Gegner. Die Zahl der Dribblings nahm folglich im Vergleich zur U-17-WM 2017 in Indien um 49 % zu. Bei den Torhütern hat sich das Spiel mit dem Fuß deutlich verbessert, spielten sie durchschnittlich doch 29 Pässe pro Partie und trugen so maßgeblich zum Umschaltspiel ihres Teams bei.
Aus der Analyse der Teamleistungen geht hervor, dass kein Team den Ball so weit vorne zurückeroberte wie Weltmeister Brasilien (47 m vor dem eigenen Tor), kein Team mehr Direktpässe spielte als Ecuador (279 pro Spiel) und kein Team mehr Vorstöße in den Strafraum verzeichnete als Nigeria (46 pro Spiel).
Alle TSG-Berichte seit der ersten Ausgabe der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 1985™ sind hier zu finden.
Bei FIFA U-17-Weltmeisterschaften können die Fans die ersten großen Auftritte der Stars der Zukunft genießen. Auch die diesjährige Auflage des Nachwuchsturniers in Brasilien bildete da keine Ausnahme.
Die aufstrebenden Stars begeisterten mit beeindruckender Fussballkunst und am Ende triumphierte Gastgeber Brasilien nach einem dramatischen Finale. Darüber hinaus gab es aber auch bewegende Geschichten einzelner Akteure, die ihrem Traum von einer Karriere im schönsten aller Spiele nachjagen.
Diese Geschichten und die Emotionen stehen im Mittelpunkt der Produktion 'FIFA U-17-WM Brasilien 2019: Der Film' von FIFA Films, einem interessanten Blick hinter die Kulissen, der einige der Überraschungen, Stars und Jubelfeiern zeigt, die Brasilien 2019 zu bieten hatte.
Bei der brasilianischen Siegesfeier ging es hoch emotional her, und das nicht ohne Grund: Schließlich hatte die Seleção den Sieg im Finale der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™ erst in der 93. Minute perfekt gemacht, das Estádio Bezerrão bot eine beeindruckende Kulisse und mit dem Goldenen Ball und dem Goldenen Handschuh von adidas gingen zwei der höchsten individuellen Auszeichnungen an brasilianische Spieler (Gabriel Veron und Matheus Donelli). Darüber hinaus hat das Team alle sieben Spiele gewonnen.
Die Seleção sicherte sich damit den vierten Weltmeistertitel in dieser Altersklasse und ist nur noch einen Titel von Rekordweltmeister Nigeria entfernt. Der brasilianische Nachwuchs präsentierte sich ausgesprochen kampfstark. Im Halbfinale gegen Frankreich lag das Team bereits mit 0:2 zurück und entschied die Partie in der 88. Minute für sich. Gegen Mexiko stand es sechs Minuten vor Schluss noch 0:1. Lázaro, ein Ersatzspieler, avancierte mit seinen Toren in letzter Minute bei beiden Gelegenheiten zum Helden.
Mexiko erwies sich im Finale als ungemein schwieriger Gegner und war nur wenige Minuten vom Weltmeistertitel entfernt. Die Mexikaner waren als einer der besten Drittplatzierten in die K.-o.-Runde eingezogen und hatten sich dann dank der Führungsstärke von Kapitän Eugenio Pizzuto, dem großen Talent von Efraín Álvarez und der Glanzparaden von Eduardo García bis ins Finale vorgearbeitet. El Tri wird zum zweiten Mal in der Turniergeschichte Vizeweltmeister.
Frankreich belegte am Ende den dritten Platz und erreichte damit das zweitbeste Turnierergebnis aller Zeiten. Eine Führungsrolle spielte der geniale Adil Aouchiche, der sich bei der EURO noch als Torschütze profiliert hatte und nun bei der WM mit Vorlagen glänzte (insgesamt sieben). Besiegt wurden die Franzosen nur vom späteren Weltmeister Brasilien. Sie können eine Bilanz von sechs Siegen und nur einer Niederlage verbuchen. Diese kassierten sie im Halbfinale gegen den Gastgeber. Nathanael Mbuku und Arnaud Kalimuendo-Muinga erzielten je fünf Tore. Der Stürmer von Paris Saint-Germain erreichte diese Bilanz dank eines Hattricks gegen die Niederlande im Spiel um die Bronzemedaille.
🚀 Alle Visual Stories finden Sie HIER.
Ebenso wie bei vorherigen Turnierauflagen, bei denen sich zahlreiche Stars des Weltfussballs einen Namen machten, war auch die FIFA U-17-Weltmeisterschaft 2019™ wieder eine ideale Schaubühne für den Nachwuchs. Einige herausragende Akteure des Turniers, die das Potenzial haben, die Stars der Zukunft zu werden, haben auf FIFA.com ihre Geschichte erzählt:
Alle Interviews finden Sie HIER.
1. Brasilien
2. Mexiko
3. Frankreich
4. Niederlande
1. Sontje Hansen – 6 Tore, 3 Vorlagen
2. Nathanael Mbuku – 5 Tore, 1 Vorlage, 487 Minuten Spielzeit
3. Kaio Jorge – 5 Tore, 1 Vorlage, 553 Minuten Spielzeit
Die komplette Tabelle finden Sie HIER.
177 Tore (Durchschnitt pro Spiel: 3,40)
Wählen Sie HIER das schönste Tor des Turniers.
Goldener Ball von adidas: Gabriel Veron
Silberner Ball von adidas: Adil Aouchiche
Bronzener Ball von adidas: Eugenio Pizzuto
Goldener Schuh von adidas: Sontje Hansen
Goldener Handschuh von adidas: Matheus Donelli
Fairplay-Preis: Ecuador
Alle Auszeichnungen finden Sie HIER.
Estádio Bezerrão (Brasília/Gama), Estádio da Serrinha (Goiânia), Estádio Olímpico (Goiânia), Estádio Kléber Andrade (Vitória/Cariacica)
Alle Spielorte und Stadien finden Sie HIER.
Wenn man das Finale einer Weltmeisterschaft in der dritten Minute der Nachspielzeit verliert, ist dies sicherlich eine der größten Enttäuschungen, die man im Fussball erleben kann. Trotzdem sind die Spieler der mexikanischen Auswahl nach der 1:2-Niederlage gegen Brasilien im Finale der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™ in erster Linie stolz auf ihre Leistung.
Die Mexikaner waren nur noch sechs Minuten davon entfernt, ihren Traum wahr werden zu lassen, und natürlich ärgerten sie sich. Doch trotz der Riesenenttäuschung ließen sie die Köpfe nicht hängen.
"Niemand hat auch nur einen Peso auf uns gesetzt, und wir sind ins Finale eingezogen, haben das Finale gespielt. Wir haben es verloren, aber wir sind sehr stolz auf unsere Leistung", meint Josué Martínez am Mikrofon von FIFA.com. Er hat sich noch gar nicht umgezogen.
Das Bild von den mexikanischen Spielern, die sich auf den Rasen des Estádio Bezerrão fallen ließen und Tränen der Enttäuschung vergossen, war noch ganz frisch. Doch die Botschaft ist klar: "Dies ist eine Generation mit einer fantastischen Einstellung, die nie den Kopf hängen lässt."
Trainer Marco Ruiz wurde in seiner Analyse ganz deutlich: "Die Jungs sollten sehr stolz auf sich sein, denn du wirst nicht jeden Tag Vizeweltmeister."
Er war außerdem ausgesprochen zufrieden mit der Entwicklung des Teams nach dem blutleeren torlosen Remis im Auftaktspiel gegen Paraguay.
"Das Team hat Schwierigkeiten überwunden und sich im Turnierverlauf gesteigert. Am Ende hat es nicht gereicht. Mexiko tritt als Team auf. Es geht nicht nur um ein oder zwei Spieler. Ich finde, die Mannschaft hat im Turnierverlauf gezeigt, dass sie im Angriff und in der Abwehr an einem Strang zieht. Der heutige Tag war da keine Ausnahme. Wir haben ein super Spiel gemacht."
Ruiz, der selbst schon viele Schlachten geschlagen hat, weiß, dass Niederlagen einfach dazugehören: "Wir müssen daraus lernen und daran wachsen."
Nach dem Finale der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™, in dem sich die Gastgebernation mit 2:1 gegen Mexiko durchsetzte und ihren vierten Titelgewinn in dieser Altersklasse feierte, wurden die individuellen Auszeichnungen vergeben.
Die Technische Studien-Gruppe des Turniers (TSG) kürte den besten Spieler (Goldener Ball von adidas), den besten Torschützen (Goldener Schuh von adidas) sowie den besten Torhüter (Goldener Handschuh von adidas) und bestimmte auch den Gewinner des FIFA-Fairplay-Preises.
Der rechte Flügelspieler von Palmeiras war eine der Schlüsselfiguren in der brasilianischen Erfolgsstory. Mit drei Toren und zwei Vorlagen spielte er eine wichtige Rolle beim Triumph der Seleção. Mit nahezu jeder seiner Ballberührungen sorgte er für Gefahr und riss die Fans in allen sieben Partien immer wieder von den Sitzen. Er ist sowohl schnell als auch technisch beschlagen und steht damit in der Tradition zahlreicher brasilianischer Angreifer, die einem Spiel jederzeit eine neue Wendung geben können. Auch im Finale war auf ihn Verlass. Bei einem seiner Vorstöße war er nur durch ein Foul zu bremsen, das seinem Team den Elfmeter einbrachte, der zum Ausgleichstreffer führte. Was für eine Leistung bei seinem ersten Rodeo für einen Youngster, der noch vor kurzem davon träumte, ein Cowboy zu werden!
"Ich bin unsäglich glücklich, natürlich zuallererst, weil wir die Weltmeisterschaft gewonnen haben. Der Goldene Ball ist das Tüpfelchen auf dem 'i'. Ich möchte die Auszeichnung dem ganzen Team widmen. Wir alle haben bei diesem Turnier alles gegeben, um am Ende den ersehnten Titel zu holen", sagte er nach dem Titelgewinn gegenüber FIFA.com. "Ich habe sehr viel Arbeit in diese Saison gesteckt und dieser Erfolg ist eine schöne Anerkennung für die guten Leistungen!"
Frankreich gewann zwar das Spiel um Platz drei gegen die Niederlande, doch in der Torschützenwertung des Turniers lagen die Oranjes am Ende knapp vor den Bleuets. Sontje Hansen erzielte insgesamt sechs Turniertore, drei davon im Achtelfinale gegen Nigeria. Hinzu kam noch eine Torvorlage, so dass er mit dem Goldenen Schuh von adidas ausgezeichnet wurde.
Damit kann sich der schnelle, effektive und vor allem vielseitige Spieler etwas über den vierten Platz hinweg trösten. "Bester Torjäger zu sein, interessiert mich eigentlich nicht. Ich strebe nicht nach individuellen Auszeichnungen. Die einzige Trophäe, die ich hier holen will, ist der Weltmeisterpokal", hatte er bereits nach seinem Hattrick gegen die Super Eagles zu Protokoll gegeben. Hoffentlich hilft ihm die Auszeichnung nun doch etwas über den verpassten Platz auf dem Podium in Brasilien hinweg.
Zum Triumph bei einem großen Turnier braucht man einen großen Torhüter. Diese allgemein akzeptierte Fussballweisheit bewahrheitete sich in Brasilien ein weiteres Mal. Der 1,88 Meter große Matheus Donelli ist genau das, buchstäblich und auch metaphorisch. Er glänzte während des gesamten Turniers als zuverlässiges letztes Bollwerk der Gastgeber und verdiente sich damit den Goldenen Handschuh von adidas. Auch Mexikos Torhüter Eduardo Garcia zeigte herausragende Leistungen. Donelli allerdings leitete auch immer wieder durch geschickte Eröffnungen vielversprechende Offensivaktionen seines Teams ein. Sein langer, präziser Befreiungsschlag im Finale führte in letzter Minute zum umjubelten Siegtreffer durch Lazaro. Damit war Donelli eine der Schlüsselfiguren auf dem Feld – genau das, was ein Team von seinem Torhüter braucht, wie auch sein französisches Pendant Melvin Zinga bestätigt.
"Ich bin auf Wolke sieben und freue mich riesig über diese Auszeichnung. Eigentlich habe ich nicht nach einer individuellen Auszeichnung gestrebt. Das wichtigste Ziel war der Titelgewinn, und den haben wir geschafft. Wir sind alle überglücklich und dieser Goldene Handschuh macht das alles noch etwas schöner", so der Schlussmann nach dem Finale gegenüber FIFA.com. "Ich kann kaum glauben, dass ich tatsächlich zwei Titel gewonnen habe. Ich bin überglücklich!"
Trotz der 0:1-Niederlage gegen Italien im Achtelfinale kehren die Ecuadorianer nicht mit leeren Händen, sondern mit der FIFA-Fairplay-Auszeichnung im Gepäck nach Hause zurück. In den vier Partien, die die Südamerikaner beim Turnier bestritten, gab es nur eine einzige Verwarnung, nämlich gegen Verteidiger Piero Hincapie im Auftaktspiel gegen Australien, das La Tri mit 2:1 gewann.
Der brasilianischen U-17-Auswahl ist am Sonntag in Brasília ein für den Fussball des Landes beispielloser Erfolg gelungen. Im Finale der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™ schlug das Team Mexiko mit 2:1. Damit gelang es zum ersten Mal einer brasilianischen Auswahl, vor heimischem Publikum Weltmeister in einem Elferfussball-Turnier zu werden. Die A-Nationalmannschaft hatte es 1950 und 2014 erfolglos versucht.
Die Trophäe öffnet den frisch gebackenen Weltmeistern nun alle Türen für eine weitere Karriere im legendären kanariengelben Nationaltrikot Brasiliens.
"Die Generation des Geburtsjahres 2002 hat einen großen Anteil an diesem Erfolg, selbst Spieler, die nicht hier in der Nationalmannschaft sind. Wir sind ungeschlagen geblieben und haben den Titel verdient", erklärt Yan, Vorlagengeber für das entscheidende Tor von Lázaro im Finale. "Wir müssen in großen Dimensionen denken, daran glauben, dass wir in die A-Nationalmannschaft kommen und eines Tages vielleicht auch eine Weltmeisterschaft spielen werden."
Gabriel Veron, der als bester Spieler der U-17-WM mit dem Goldenen Ball von adidas ausgezeichnet wurde, glaubt ebenfalls daran, dass er noch eine lange Länderspielkarriere mit Brasilien vor sich hat.
"Ich glaube, dass viele hier Profis werden und im Leben etwas darstellen können", meint der Spieler aus der kleinen Stadt Assu im Nordosten Brasiliens. "Sie werden sich dort mit mir freuen. Ich trage Assu in die Welt hinaus."
Unter den zahlreichen Zuschauern, die das brasilianische Team im Estádio Bezerrão unterstützten, waren im Finale gegen Mexiko auch zwei große Idole. Die Weltmeister Cafu und Ronaldo waren im Stadion zugegen und nahmen an der Auszeichnungszeremonie teil. Insbesondere Henri, der den Pokal als Mannschaftskapitän in die Höhe recken durfte, war begeistert von den illustren Gästen.
"Cafu stand direkt neben mir, das war wirklich irre. Ronaldo auch. Beide waren immer eine Inspiration für mich", erzählt er. "Als ich Cafu sah, habe ich die Augen aufgerissen und Herzrasen bekommen."
Auch Torhüter Matheus Donelli, der als bester Torwart des Turniers mit dem Goldenen Handschuh von adidas ausgezeichnet wurde, orientiert sich an einem Spieler, der bereits mit der A-Nationalmannschaft Weltmeister geworden ist. "Alisson ist ein toller Torwart, der immer auf hohem Niveau spielt – in Europa, in der brasilianischen Seleção, bei der WM. Er ist auf jeden Fall ein Typ, der mich inspiriert, und ein Vorbild für meine weitere Entwicklung als Torwart", meint er.
Kaio Jorge, der Schütze des ersten Tors gegen die Mexikaner, war mit einer Fahne des brasilianischen Bundesstaates Pernambuco auf dem Spielfeld zu sehen. Dieser Bundesstaat hat bereits einen anderen Weltmeister hervorgebracht. "Ich bin sehr glücklich über diesen Titel. Rivaldo ist ein großartiger Spieler und es freut mich sehr, dass wir beide von dort stammen. Pernambuco bringt große Spieler hervor. Ich bin dankbar, dass ich mit dieser Fahne auflaufen darf", so der Mittelstürmer, der mit dem Bronzenen Schuh von adidas ausgezeichnet wurde und ebenfalls eine große Zukunftshoffnung des brasilianischen Fussballs darstellt.
Der Finaltag der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019™ endete mit einer umjubelten Szene, als die Akteure des Gastgebers Brasilien die WM-Trophäe in die Höhe stemmten.
Die Seleção gewann ihren vierten Titel in der Altersklasse U-17 mit einem 2:1-Sieg gegen Mexiko im Estadio Bezerrao in Brasília. Mit dem ersten Titelgewinn seit 2003 liegt das südamerikanische Land jetzt nur noch einen Titel hinter Rekordweltmeister Nigeria. Brasilien ist damit das zweite Land, das den Wettbewerb als Gastgeber gewinnen konnte. Dies war vor acht Jahren dem heute unterlegenen Finalisten Mexiko als erstem Team gelungen.
Zum zweiten Mal in Folge erwies sich Einwechselspieler Lazaro als perfekter Joker Brasiliens. Am Donnerstag hatte er mit dem Siegtreffer in der 89. Minute gegen Frankreich die erfolgreiche Aufholjagd der Brasilianer gekrönt. Am Sonntag ließ sich der Spieler mit der Rückennummer 20 sogar noch mehr Zeit. Brasilien geriet in der 66. Minute in Rückstand, als Bryan Gonzalez dem brasilianischen Torhüter Matheus Donelli, der mit dem Goldenen Handschuh ausgezeichnet wurde, mit einem perfekt platzierten Kopfball keine Chance ließ. 18 Minuten später fiel der Ausgleich für Brasilien durch einen von Kaio Jorge verwandelten Elfmeter. Den Titelgewinn der Gastgeber brachte Lazaro dann in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem Schuss aus kurzer Distanz unter Dach und Fach.
Im Spiel um Platz drei erzielte Arnaud Kalimuendo-Muinga alle drei Tore für Frankreich gegen die Niederlande. Bei beiden Teams kehrten die im Halbfinale gesperrten Kapitäne wieder zurück. Oranje-Spielführer Kenneth Taylor war an der Entstehung des Führungstreffers für sein Team beteiligt, indem er einen Pass über die französische Abwehr auf Mohamed Taabouni spielte, der erfolgreich abschließen konnte. Auf der anderen Seite spielte Frankreichs Kapitän Lucien Agoume sieben Minuten später einen cleveren Steilpass, der letztlich zum ersten Treffer durch Kalimuendo-Muinga führte. Der Youngster von Paris Saint-Germain ließ im zweiten Durchgang noch zwei weitere Treffer folgen und bescherte den Bleuets damit den Gewinn der Bronzemedaille.
Finale
Mexiko – Brasilien 1:2
Spiel um Platz drei
Niederlande – Frankreich 1:3
Ein Tor, das es fast nicht gegeben hätte
Kaio Jorges verwandelter Elfmeter in der 84. Minute des Endspiels hauchte seinem Team und dem Publikum neues Leben ein. Doch fast wäre es gar nicht dazu gekommen. Alejandro Gomez hatte im Strafraum Gabriel Veron abgegrätscht, doch den Strafstoß dafür gab es erst nach einem Eingriff des Video-Schiedsrichters. Mexikos Torhüter Edu Garcia kam zwar noch mit der Hand an Kaio Jorges Schuss vom Punkt. Doch der Ball war so gut platziert und so scharf geschossen, dass er trotzdem den Weg ins Netz fand.
Frühe Chancen Mangelware
Mexikos enorm solide Verteidigung spielte eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Weg des Teams im Turnier. Bis zum Finale hatte El Tri noch kein Gegentor in der ersten Halbzeit kassiert – und dies blieb auch in der Partie am Sonntag im Estadio Bezerrao so. Trotz zahlreicher brasilianischer Angriffe über Veron und Kaio Jorge konnten Mexikos Kapitän Eugenio Pizzuto und seine Mitspieler einen Rückstand vermeiden. Im zweiten Durchgang ging El Tri dann sogar in Führung, bevor sich das Blatt zugunsten des Gastgebers wendete.
Frankreichs Durchschlagskraft
Arnaud Kalimuendo-Muinga gelang im Spiel um Platz drei als zweitem französischen Akteur bei der FIFA U-17-WM Brasilien 2019 ein Hattrick. Sein Teamkamerad Nathanael Mbuku hatte bereits im Achtelfinale einen Dreierpack geschnürt. Kein anderes Team beim Turnier hatte gleich zwei Hattrick-Torschützen in seinen Reihen. Die Offensivabteilung der Franzosen gehörte zu den besten aller Teams. So fegten die Franzosen in den K.o.-Spielen Australien mit 4:0 und Spanien gar mit 6:1 vom Feld, bevor sie sich im Halbfinale Gastgeber Brasilien geschlagen geben mussten.
Twitter | Facebook | Instagram
In einer dramatischen Schlussphase hat sich Gastgeber Brasilien den Titel bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 2019 gesichert. Im Endspiel gegen Mexiko fiel der 2:1-Siegtreffer erst in der dritten Minute der Nachspielzeit.
Der Concacaf-Champion aus Mexiko zeigte sich von der frenetischen Kulisse im Estadio Bezerrão von Brasilia kaum beeindruckt und hielt die Gastgeber vor allem in der Anfangsphase weit vom eigenen Tor fern. Israel Luna und Santiago Munoz kurbelten das Spiel der El Tri immer wieder an, aber es waren Eugenio Pizzuto und Bryan Gonzalez, die nach 66 Minuten das weite Rund verstummen ließen. Letzterer versenkte eine Flanke von Pizzuto per Kopf unhaltbar in die Maschen.
Der Nachwuchs der Seleção brauchte zu Beginn etwas Zeit, um in die Partie zu finden, doch je länger das Spiel dauerte, desto gefährlicher wurden die Angriffe. Ein Tor wollte allerdings nicht fallen und nach dem Rückstand schien es, als ob der Traum vom Titel vor heimischen Publikum zerplatzen sollte.
Doch es kam anders: In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse regelrecht, als Kaio Jorge sechs Minuten vor dem Ende per Strafstoß ausgleichen konnte und der eingewechselte Lazaro in der 93. Minute den Gastgeber in einen Jubeltaumel stürzen ließ.
Frankreich hat bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft Brasilien 2019 einen versöhnlichen Turnierabschluss gefeiert. Im Spiel um Platz drei siegte die Equipe Tricolore im rein europäischen Duell mit 3:1 gegen die Niederlande.
Arnaud Kalimuendo-Muinga hieß der Matchwinner in der vorletzten Partie von Brasilien 2019. Im Estadio Bezerrão im Brasilia (Gama) sorgte der Angreifer mit einem Dreierpack für alle Treffer für den Nachwuchs des amtierenden A-Weltmeisters. Dabei erwischte die Elftal einen Start nach Maß und ging nach einer Viertelstunde durch Mohamed Taabouni in Führung. Kalimuendo-Muinga glich nur sieben Minuten später aus.
In einer Partie auf Augenhöhe (9:10 Torschüsse; 48:52 Prozent Ballbesitz) lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Frankreichs Nummer sieben machte schlussendlich den Unterschied und sorgte mit zwei Toren im zweiten Abschnitt für den Gewinn der Bronzemedaille seines Teams.
Frankreich war in Brasilien zum dritten Mal in Folge und zum siebten Mal insgesamt bei einer FIFA U-17-Weltmeisterschaft dabei. Die ersten vier Teilnahmen waren 1987, 2001, 2007 und 2011. Vor 18 Jahren schossen die Cousins Anthony Le Tallec und Florent Sinama Pongolle das Team zum Titelgewinn. Nun gelang zum zweiten Mal der Sprung aufs Treppchen.
Die Rivalität zwischen Brasilien und Mexiko hat sich in den letzten 20 Jahren intensiviert, denn die beiden Teams trafen dreimal im Finale internationaler Wettbewerbe aufeinander, unter anderem bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 2005. Alle drei Endspiele hatten eines gemein: Die Mexikaner setzten sich gegen die Südamerikaner durch. Vor diesem Hintergrund treten die beiden Teams am Sonntag im Finale der U-17-WM 2019 in Brasília gegeneinander an.
Mexiko sicherte sich den ersten seiner beiden Weltmeistertitel in dieser Altersklasse im Jahr 2005 in Peru und traf im Finale damals ebenfalls auf Brasilien. Beim 3:0-Sieg der Mexikaner im Nationalstadion in Lima trugen sich Carlos Vela, Omar Esparza und Ever Guzmán in die Torschützenliste ein.
FIFA.com sprach mit Denílson, im Finale von 2005 Kapitän der Seleção, über das damalige Spiel. Der Mittelfeldspieler stellt eine interessante Theorie für den Grund der brasilianischen Niederlage auf.
"Als wir ins Finale eingezogen sind, wussten wir, dass wir auf Mexiko treffen würden. Wir respektierten die Mexikaner zwar, aber einige Teams, einige Spieler dachten, dass die Partie schon gewonnen sei. Das war auch bei unserer Mannschaft so. Wir wussten natürlich, dass wir gut spielen und kämpfen mussten, aber im Grunde dachten wir, wir hätten den Sieg schon in der Tasche. Und dann kam es ganz anders."
"Giovani [dos Santos] machte den Unterschied. Carlos Vela erzielte den ersten Treffer, und das hat uns emotional aus der Bahn geworfen. Nach dem zweiten Tor der Mexikaner hatte unser Team dann Auflösungserscheinungen", meint Denílson mit Blick auf den 2:0-Vorsprung der Mexikaner in der ersten Halbzeit. "Mexiko hatte eine kampfstarke Truppe und den Sieg verdient."
Das war bis zur Auflage von 2019 der letzte Auftritt der Brasilianer im Finale einer U-17-WM. Das Team von 2005 hatte Spieler in seinen Reihen, die später Erfolge als Profis feiern sollten. Unter anderem waren Marcelo von Real Madrid und Anderson, ehemals Manchester United, mit von der Partie.
Denílson selbst wurde ein Jahr später vom FC Arsenal unter Vertrag genommen. Beim Londoner Klub spielte damals auch der Mexikaner Carlos Vela, der ihm im Finale in Peru gegenübergestanden hatte. Die Kollegen bei den Gunners sprachen häufig über das Finale. "Wir haben immer wieder Scherze darüber gemacht, immer mit sportlicher Fairness. Es war gut, ihn als Teamkollegen zu haben."
Dieses Mal wird Denílson das Finale im Fernsehen verfolgen. "Ich habe bisher nur das Viertelfinale gegen Italien gesehen. Aber als ich erfahren habe, dass es im Finale gegen Mexiko geht, habe sich sofort an 2005 gedacht. Ich werde mir das Finale am Sonntag gemeinsam mit meinem Sohn und meiner Frau anschauen."
FIFA Konföderationen-Pokal 1999
Mehr als 110.000 Zuschauer fanden sich im Aztekenstadion zu einem epischen Finale ein. Brasilien trat mit Stars wie Ronaldinho, Dida, Alex und Zé Roberto an. Doch das hochklassige Team um Cuauhtemoc Blanco, der beim 4:3-Sieg Mexikos einen Treffer erzielte, sollte sich am Ende durchsetzen. Die weiteren Torschützen auf mexikanischer Seite waren Miguel Zepeda (zwei Treffer) und José Manuel Abundis. Für Brasilien waren Serginho, Roni und Zé Roberto erfolgreich.
Olympische Spiele 2012
Das Finale des Olympischen Fussballturniers 2012 fand im legendären Wembley-Stadion statt. Die Brasilianer mit Neymar, Marcelo und Thiago Silva waren favorisiert. Doch in diesem Fall strahlte Oribe Peraltas Stern am hellsten, als die Mexikaner sich mit 2:1 durchsetzten. Er erzielte beide Treffer und sicherte seinem Land zum ersten Mal die Goldmedaille. Das Tor für Brasilien markierte Hulk.
2009 und 2013
Nach dem Finale von 2005 standen sich die beiden Länder noch zweimal im Rahmen der U-17-WM gegenüber. 2009 setzte sich Mexiko in der Gruppenphase mit 1:0 durch. Torschütze war Miguel Basulto. 2013 hatten die Mexikaner im Viertelfinale das bessere Ende für sich. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit (Tore von Iván Ochoa und Nathan) gewannen sie die Partie im Elfmeterschießen.